Nun habe ich meinen 3DS bereits über 1 Woche und habe immer noch nicht die Zeit gefunden, all die kleinen Spielereien auszuprobieren, die drinstecken.
Aber zumindest im groben habe ich mir einen Überblick verschafft und fasse hier meine wichtigsten Eindrücke zusammen.
Natürlich bin ich gleich am Erstverkaufstag noch vor Türöffnung vorm örtlichen Elektronikmarkt gewesen, jedoch hielt sich der Andrang nach dem neuen Gerät in Grenzen. Lediglich ein weiterer Interessent, der verschämt seine Jacke über sein nerdiges Mario Shirt zog, war, neben den üblichen Kunden, anwesend um mit mir die Spieleabteilung zu „stürmen“ und den 3DS als erster sein Eigen zu nennen. Oben angekommen waren die Mitarbeiter gerade mit dem Packen der Erstverkaufspakete, bestehend aus dem Hauptgerät und dem Spiel „Rayman 3D“, beschäftigt, also nutzte ich die Gelegenheit, mir einen Karton zu schnappen, bevor er durch Verpackungsbänder verdellt wurde und ließ mir das Spiel per Zettel einzeln dazu geben (ich und meine Extrawünsche immer…). Leider war Nintendo mit Lieferungen im Verzug, so dass es außer des Ubisoft Start-LineUps noch keine weiteren Spiele zu kaufen gab. Grummel.
Abends kam ich also wieder, in der Hoffnung, jetzt „Pilotwings Resort“ kaufen zu können und musste mich wieder als Erstkäufer verarscht wissen, gab es doch jetzt auch wesentlich lukrativere 3DS Bundles mit auch allen anderen Starttiteln. Klar hätte ich mir „Nintendogs“ nicht gekauft, aber als Gratiszugabe wäre es eine nettere Spielerei gewesen, als „Rayman 3D“ und es gab sogar Bundles mit „Pilotwings Resort“.
Schon wieder Grummel.
Es waren auch noch genug Geräte vorhanden, scheinbar hat die letztabendliche aggressive Konkurrenzwerbung eniges an potenziellen Kunden abgezogen.
Kann man nichts machen, also schnell „Pilotwings Resort“ gekauft, nach Hause und Anzocken.
Die meisten Einstellungen und Spielereien hatte ich am Tag schon erledigt, wobei der 3D- Effekt zwar nett war, aber eben nicht notwendig. Auch das Fotografieren in 3D konnte mich, ob der schlechten Auflösung und des doch sehr aufgesetzt wirkenden Effekts nicht so recht begeistern und wird wohl eher in Spielen, als zum Privatvergnügen taugen.
Pilotwings hat mich jedoch restlos überzeugt. Nach einiger Eingewöhnungszeit und vielem Blinzeln ist der Tiefeneffekt wirklich gut erkennbar und extrem beeindruckend. Auch konnte ich keine Ermüdungserscheinungen oder Kopfschmerzen nach längerem Spielen feststellen. Lediglich an einem Tag hatte ich Probleme, als das Umgebungslicht sich nicht richtig entscheiden konnte und mein Gehirn wohl zuwenig konzentriert war, hier sah ich nur Doppelbilder und musste den Regler runterdrehen. Definitiv ist das Spielen im Dunkeln zu Empfehlen, da bei Sonnenlicht fast kein 3D-Effekt erkennbar ist und der Bildschirm auch zu sehr spiegelt, um wirklich gut Spielen zu können. Sehr schade, das hätte man besser lösen können, war schließlich schon beim Vorgängermodell ein bekanntes Problem.
Auch mit dem Design bin ich nicht so glücklich, Klavierlack ist zwar schön, aber nicht handheldtauglich. Da ich nicht ständig drüberputze, sieht mein 3DS gerade im Tageslicht schon ganz schön schmutzig aus, da er jede Fussel anzieht und jedes Anfassen Flecken hinterlässt. Auch Kratzern gegenüber ist er sehr anfällig, da hilft selbst pflegliches Behandeln nicht viel, ist schließlich ein Gebrauchsgegenstand und will benutzt werden. Hier hätte man Komfort über Design stellen sollen.
Richtig gelungen dagegen finde ich die vielen eingebauten Spielereien, auch wenn ich, wie gesagt, noch nicht so richtig zum Austesten kam.
Da sind einmal die beigelegten Augmented Reality Karten, die man mit dem 3DS anvisieren und dann 3D Bilder oder Minispiele entdecken kann, hoffentlich kommen davon noch mehr, denn das macht Spaß. Außerdem gibt es das eingebaute Spiel „Face Raider“, bei dem man ein Gesicht fotografiert und dann in der „echten“ Umgebung in Ufo-Form abballern muss. Das kannte ich schon in 2D vom DSi. macht aber in 3D gleich nochmal soviel Spaß.
Die schönste Funktion ist aber das „Street Pass“, wobei bei Zufallsbegegnungen mit anderen 3DS-Spielern Miis und später auch Spieleinhalte getauscht werden. Es ist wirklich jedesmal aufregend, nach Hause zu kommen und zu gucken, ob man heute jemanden getroffen hat, mit dem dann Puzzleteile zu Tauschen und ihn anschließend als virtuellen Helden in den Kampf um die Krone zu Schicken, ein weiteres eingebautes Minispiel, bei dem man Kopfbedeckungen für seinen Mii erspielen kann. Zusätzlich zählt der 3DS alle gegangenen Schritte und wandelt diese in Punkte um, die man ebenfalls in diesen Spielen oder später sogar in „richtigen“ Spielen verwenden kann. Stelle ich mir großartig vor, später, wie beim Pokéwalker meine Spielfiguren durch Herumlaufen und Treffen anderer Spieler zu Trainieren oder Aufzuleveln oder neue Spielinhalte Freizuschalten.
Klingt alles unnütz und schnell vergänglich, aber wenn die Entwickler es schaffen, das alles in ihre zukünftigen Spiele einzubauen kann ich mir gar nicht vorstellen, was für neue Spieleerlebnisse geschaffen werden können, und dafür bin ich ja immer zu haben.
Ob der 3DS wirklich über 200 wert ist? Kann ich nicht beurteilen, als Nintendo-Jüngerin kaufe ich eh alles und das Geld lag, dank regelmäßiger Zuschüsse meiner Oma, schon lange sicher verwahrt in einem Umschlag bereit, weswegen mir die große Ausgabe nicht wehtat. Bei den aktuellen Spielepreisen werde ich jedoch genau überlegen müssen, was angeschafft wird, und was unnötig ist, denn gerade Dritthersteller verdienen sich gerne den schnellen Euro mit aufgesetztem 3D in alten Spielen oder Mogelpackungen.
Bis die richtig großen Titel erscheinen habe ich zum Glück noch den ein oder anderen DS Titel zuende zu Spielen oder nachzuholen und auch die Spielereien werden mich noch eine Weile beschäftigen.
Eine generelle Kaufempfehlung für den 3DS lässt sich nicht geben. Jeder muss für sich entscheiden, ob er sofort die neue Technik haben will oder lieber auf eine Preissenkung oder ein überarbeitetes Modell wartet. Spaß hat man mit dem 3DS auf jeden Fall und der 3D-Effekt begeistert zumindest nach 1 Woche noch genauso, wie am Anfang.