Da kauft man sich einen 3DS, will die neueste Technik erleben und was spielt man? Das Remake eines 15 Jahre alten SNES Rollenspiels!
War für mich aber auch mal wieder Zeit, mich in ein episches Abenteuer zu stürzen und da neue Titel, vor allem für die Wii, noch immer nicht in Sicht sind, musste halt ein klassisches RPG her und da kam mir der nie in Deutschland veröffentlichte sechste Teil der Dragon Quest Reihe gerade recht, um den Monat bis zum Erscheinen von „The Legend of Zelda Ocarina of Time 3D“ zu überbrücken.
Leider gibt es über das Spiel nichts zu schreiben, was nicht schonmal gesagt wurde. Wer den 4ten oder 9ten Teil gespielt hat, oder generell einen Faible für klassische RPG Kost hat, wird sich schnell zurechtfinden, wenig neues entdecken und rundum zufrieden sein. Wer mit dem Genre nichts anfangen kann, dem müsste man einfach nur den Regelkatalog eines Standart-Rollenspiels vorlegen: Namenloser Held aus kleinem Dorf wird zur Rettung der Welt berufen, trifft dabei auf Monster, die rundenbasierend vermöbelt werden, was zu Erfahrungspunkten und Aufleveln führt. Auf seiner Reise trifft der Held weitere Mitstreiter, darunter den typischen groben Nahkämpfer, die undurchschaubare Magierin und den aus gutem Hause kommenden Heiler. Blablabla, alles schonmal dagewesen und trotzdem immer wieder schön, zumal die Reise diesmal durch 2 verschiedene Welten führt, die reale und die Traumwelt, und sich nur nach und nach enthüllt, was echt und was nur geträumt ist, wer wirklich existiert oder nur in den Gedanken der anderen Welt. Das wertet zumindest die Story auf, auch wenn es ziemlich verwirrend ist.
Ich bin jetzt bei einer Spielzeit von etwa 10 Stunden, habe also die Tutorial-Zeit geschafft und wurde jetzt ins „richtige“ Spiel geworfen, bei dem es leider, Dragon Quest typisch, wenig Anhaltspunkte gibt, wohin man als nächstes zu Gehen hat und was zu erledigen ist. Also ziehe ich von Ort zu Ort, kümmere mich um die Probleme der Bevölkerung und versuche dabei, meinem wahren Ich auf die Spur zu kommen. Dazu gibt es noch ein vielfältiges Klassensystem, später die Möglichkeit, Monster in seine Truppe aufzunehmen und die Möglichkeit, eigene Helden zu erschaffen und anzuheuern. Viel zu tun also, für ein kleines Spiel, ich werde also definitiv eine Weile beschäftigt sein.
Der größte Kritikpunkt ist, wie immer, die unübersichtliche Karte, auf der die Namen der Orte nicht verzeichnet sind. Zwar kann man einen Kartenausschnitt vergrößern, das hilft jedoch auch nur in der unmittelbaren Umgebung, sich zurechtzufinden. Wo welche Stadt ist und wie ich dahinkomme, werde ich mir aber, wie schon bei früheren Dragon Quest Teilen, auf ein gutes altes Stück Papier malen müssen. Aber das gehört zu einem 15 Jahre alten Spiel wohl auch dazu, haben wir früher schließlich alle gemacht.
Aprospos altes Spiel. Die Grafik wurde zwar größtenteils belassen, versprüht aber trotzdem einen Charme, wie ihn nur ein SNES RPG besitzt. Zusätzlich werden beide Bildschirme für die Darstellung genutzt, was nicht nur der Übersicht in Dungeons zuträglich ist, sondern auch hübsche Zwischensequenzen und eine lebendigere Oberwelt zaubert. Zwar muss man so extra in die Menüs klicken, aber den unteren Bildschirm nur dafür zu verschwenden, wäre auch keine Lösung, zumal man so wenigstens den Stylus, bis auf einige eingestreute Minispiele, gänzlich stecken lassen kann. Auf die Einbindung jeglicher DS typischer Spielereien wurde glücklicherweise verzichtet, so dass man sich voll dem Spielerlebnis hingeben kann, ohne Pusten oder Rubbeln zu müssen.
Ob schon wieder Zeit ist, sich in ein umfangreiches Abenteuer zu stürzen, muss jeder für sich selber entscheiden, Fans klassischer RPG Unterhaltung werden jedenfalls nicht enttäuscht und der DS ist die ideale Plattform, um uns Westlern in den 90ern vorenthaltene Japano-Perlen doch noch zu gönnen.
2 Gedanken zu „Dragon Quest VI (DS)“
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Ich habe Dragon Quest VI für die Zeitschrift, bei der ich zur Zeit arbeite, getestet und 79 gegeben. Ein schöner Nebeneffekt: da wir zwei Exemplare da hatten, durfte ich eines behalten. Yey!
Vor zwei Wochen hatte ich auch die Gelegenheit, Ocarina of Time 3D anzuspielen. Ich habe bis zum ersten Endgegner und der darauffolgenden Videosequenz gespielt. Das warten lohnt sich! Es ist zwar „nur“ wieder das gleiche, aber die Grafik wurde wirklich schön aufpoliert.
Übrigens: ich habe dir zu deinem großen Warenupdate eine Nachricht geschickt, die du vielleicht noch nicht bemerkt hast.
ich bin zurzeit auch mit einem retro-rpg beschäftigt. final fantasy 4 für die psp. von daher muss dq6 noch warten (ein wenig länger, da ich mit dq9, zelda spirit tracks und okamiden auch noch nich durch bin).
zelda oot für den 3ds ist hingegen ein day-one-kauf. die man!ac hat 93% gegeben. endlich lohnt sich der 3ds. das ghost recon-spiel und rayman 2 waren ja ganz gut, aber an zelda werden sie bestimmt nicht herankommen. ^^