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das kenn ich doch…

Gestern ist endlich mein „Little Kings Story“ eingetroffen und mit ihm noch 2 Schmankerl für meine eigene Sammlung, nämlich ein original japanisches „Final Fantasy I&II“ für das Famicom (NES) und ein japanisches „Final Fantasy IV“ für das Super Famicom (SNES).
Beide werde ich nie spielen können, und will es auch gar nicht, habe ich doch die GBA bzw. DS Umsetzungen gezockt, auf deutsch, mit verbesserter Grafik und leichterem Schwierigkeitsgrad.
Also, warum behalte ich die beiden dann? Weil ich nunmal SAMMLER bin und mich gegen diese beiden Schmuckstücke nicht wehren kann, sind sie doch sogar noch originalverpackt…hach…
Dabei ist mir wieder aufgefallen, dass kaum einer es so gut versteht, seine Spieleserien zu vermarkten, wie SquareEnix es tut. Alle paar Jahre erscheinen die Ur-Final Fantasy Teile mal wieder auf den aktuellen Konsolen. So konnte man Teil I&II schon überarbeitet auf der PS1 spielen, als Kompilation, später nochmal auf dem GBA, ebenfalls als Kompilation und als größte Frechheit, zum Jubiläum nochmal im Einzelverkauf für je 40€ auf der PSP! Auch im Zeitalter des NES scheint es die beiden schon mehrmals zu geben, habe ich doch auch eine Kompilation des 1. und 2. Teils auf einem Modul, wo es doch beide auch einzeln gibt. Ebenfalls so geschehen mit Teil 4. Erschienen auf dem Super Famicom, umgesetzt auf PS1, als Kompilation mit Teil 5, danach auf dem GBA erschienen, eingedeutscht und aufgehübscht und dann nochmal komplett in 3D überarbeitet auf dem DS. Puh, da kann man echt den Überblick verlieren. Der „Dragon Quest Reihe geht es da ganz ähnlich, nur sind davon die wenigsten Teile in unseren Landen erschienen, so dass Neuauflagen durchaus ihre Berechtigung haben, hat man doch in den meisten Fällen noch nie etwas davon gespielt.
So habe ich erst kürzlich den 4ten Teil gekauft und gezockt und fand ihn genial und durchaus Vollpreiswürdig, was Spielbarkeit, Grafik und Umfang anging, zudem war er auch aufgehübscht (basierend auf der PS1 Fassung, die es wohl auch hier gegeben haben könnte) und durch einen Bonusdungeon erweitert worden.
Ebenso war es mit „Final Fantasy 3“. Dieser Teil war nie in der westlichen Welt erschienen (nicht mal auf einer PS1 Kompilation 😉 ) und deshalb freute ich mich über eine überarbeitete Fassung in 3D, für die ich auch gerne 40€ zückte und es nicht bereute. Anders sieht es bei „Chrono Trigger“ aus, hier wurde nichts überarbeitet oder aufgehübscht, sogar eine deutsche Lokalisation hielt man für überflüssig. Die Verkaufszahlen belegen, dass sich deutsche Käufer nicht verarschen lassen und für ein (zugegeben geniales, aber trotzdem) 15 Jahre altes Spiel in seiner Urfassung nicht bereit sind, Geld auszugeben, wo man doch im Netz zahlreiche synchronisierte Fassungen kostenlos zocken kann. Dieser Titel wäre eher was für die Virtual Console gewesen, denn zum regulären Verkauf.
Aufnehmen mit SquareEnix kann es wohl nur noch Capcom, die gerade die gefühlte 100ste Neuauflage ihres Klassikers „Resident Evil“ auf der Wii planen. Hierbei soll es sich um eine unveränderte Umsetzung des Game Cube Titels handeln, nicht mal um eine angepasste Steuerung wird sich bemüht, dabei gibt es sogar schon eine Umsetzung für den DS, mit „Fuchteleinlagen“. Zum Mitzählen: PS1 Original, PS1 Directors Cut, DS Umsetzung (original Grafik, neue Steuerung), Game Cube Umsetzung (neue Grafik, alte Steuerung), Wii Umsetzung (Game Cube Fassung). Da wird man doch verrückt. Ich finde es ja gut, dass auch neueren Semestern alte Spiele so näher gebracht werden, aber als alter Hase sieht man wohl doch vorrangig das schnelle Geld, das Firmen damit verdienen können.

E3

Die alljährlich stattfindende Spielemesse ist mal wieder am Start und seit Jahren gibt es auch endlich mal wieder Innovation, statt Stagnation. In den letzten Jahren war es doch etwas ruhig geworden, um die einstmalst größte und wichtigste Spielemesse der Welt. Statt großer Bühne gab es kleine Hinterzimmer und statt großer Show appetitliche Infohäppchen.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Die 3 Großen, Nintendo, Sony und Microsoft übertrumpfen sich gegenseitig mit Neuankündigungen, die Next Gen Konsolen wetzen die Krallen und der Trend geht weiter in Richtung familientauglichem Casual Gaming.
Nachdem Nintendo anfangs für seine Wii und die Fuchtelsteuerung von allen Seiten belächelt wurde, hat nun auch die Konkurrenz das Potential netter Spielchen für Zwischendurch mit bewegungssensitiver Steuerung erkannt und versucht nun, auf diesen Zug aufzuspringen.
Sony stellt einen doch sehr Wiimote ähnlichen Controller vor, der es erlaubt, Bewegungen und Körper mittels Sensorbar und Kamera direkt ins Fernsehbild zu übertragen. Klingt ein bisschen nach EyeToy und ist logischerweise einfach nur eine Weiterentwicklung davon unter Zuhilfenahme der von Nintendo bereits etablierten Technik. Klingt für mich ein bisschen nach Neid und Abgucken und das Ganze jetzt mit großer Show vorzustellen und als „Eigenentwicklung“ anzupreisen finde ich doch ein wenig dreist.
Microsoft geht sogar noch einen Schritt weiter und stellt gar eine Technik vor, die gänzlich auf einen Controller verzichtet und den ganzen Körper mittels Kameraerfassung zum Controller erklärt. Das widerum sieht echt beeindruckend aus. da wird Wasser aufgewirbelt, während das eigene Spiegelbild zu sehen ist oder Leinwände mit Farbe bekleckst. Nichts, was mit der Wii nicht auch möglich wäre, aber eben ohne Controller.
Da alles bis jetzt nur als Tech-Demo vorgestellt wurde, ist natürlich fraglich, inwieweit die „neue“ Technik in vollwertige Spiele integriert werden kann, oder ob es, wie in den meisten Fällen bei Nintendos Wii, nur zur Minispielsammlung taugt.
Beide Techniken sollen jedoch nicht vor Mitte 2010 marktreif sein, was gerade im Falle der 360 die Frage nach einer neuen Konsole aufwirft, da deren Zeit dann bald rum ist und es doch etwas spät wäre, den bis dahin von Nintendo längst weiter ausgebauten Casual-Markt erobern zu wollen. Falls dieser bis dahin noch aktuell sein sollte… Ich merke bei mir selber nach Jahren der Fuchtel- Mini- und Zwischendurchspielchen wieder eine Hinwendung zu Altbewährtem. Ich will wieder Story und Leveldesign, will mitfiebern und erleben, kämpfen und auch sterben dürfen.
Wie kläglich Microsoft jetzt schon den Familienmarkt einnehmen möchte, wird bei der Werbung der letzten Monate deutlich. Da werden Familienspielerlebnisse angepriesen, die auf dieser Konsole nur schwer möglich sind. Auf den aktuellen Kartons stehen gar Sätze wie: Holen Sie Freunde und Familie zusammen und spielen Sie Spiele, wie Halo 3 oder Call of Duty. *kopfschüttel*
Nintendo selber ist erst heute Abend mit seiner Präsentation dran und ich hoffe, dass sie sich nicht nur auf ihre bald erscheinende WiiMote Erweiterung WiiMotion Plus stützen, sondern auch ein bisschen Appetit auf´s nächste Jahr machen. Nintendo selber hält ja ganz gerne (und berechtigt) mit seinen Vorhaben hinter´m Berg und präsentiert lieber Altbewährtes (neues Zelda, neues Mario) und bald Erscheinendes.
OK, Nintendo war wohl doch schon früher dran, ich habe nur den Ticker gesehen…
Es war jedenfalls, wie zu erwarten, etwas mau, was vorgestellt wurde. Jede Menge neue Teile bekannter Serien (Mario Galaxy, New Super Mario Bros., Metroid, WiiFit) und ein neues Pulsmesstool. Tja, das war´s.

Kommen wir zurück zur Eingangs erwähnten Innovation…ähem…da war ich wohl etwas vorschnell. Die neuen Steuerungsmöglichkeiten sind durchaus interessant, aber nichts, was nicht eine logische Konsequenz der Entwicklung der vergangenen Jahre wäre und irgendwie auch ein Eingeständnis der großen Next Gen Verfechter, dass Nintendo wohl doch auf dem richtigen Weg war.

Meine Sammlung

Heute ist mal wieder Langeweile angesagt, da ja Mitte des Monats ist, wo generell nichts los ist. Also habe ich mal bei Gamezone meine private Videospielsammlung eingegeben.
Wer Lust hat, kann sie sich unter folgendem Link gerne mal ansehen:

www.gamezone.de/?sammlung=Neko

Leider habe ich sie aus dem Kopf erstellt und es sind sicher auch nicht alle Spiele bei Gamezone gelistet, aber das sollte zumindest einen kleinen Überblick verschaffen, was sich in 20 Jahren Videospielen so ansammeln kann. Ich muss dazu sagen, dass ich kein Quantitätssammler bin und deshalb regelmäßig ausmiste, was nicht besonders selten ist oder mir besonders am Herzen liegt.
Viele sortieren ja die Spiele aus, die sie durch haben und nicht nochmal spielen wollen, aber bei mir ist es genau umgekehrt. Alles, wo ich viel Zeit und Herz investiert habe, darf bleiben, gehen muss, was auch nach mehrmaligem Anspielen nicht fasziniert hat. Bleiben dürfen aber trotzdem noch, wie schon gesagt, seltene Stücke und Geschenke von meinem Freund (leider…)
Viel Indiziertes ist ja leider nicht gelistet, so dass die echten Sahnestücke gar nicht erscheinen.
Vielleicht sollte ich mal nach Hause gehen und selber eine Liste machen, inklusive Fotos aller Stücke.
Ja, das wäre mal was 😀

Community People

Wenn man über ein paar Jahre einen Games Laden betreibt, gesellt sich zur Stammkundschaft auch irgendwann ein kleiner Kreis an Fachleuten.
Bis vor kurzem war mir gar nicht bekannt, wie viel in Sachen Retro Gaming in Leipzig eigentlich abgeht. Noch unverständlicher, warum nicht mehr um die Games Convention gekämpft wurde.
Mittlerweile bekomme ich regelmäßige Rundschreiben, in denen von Veranstaltungen, Parties oder sonstigen Treffen zum Thema Gaming berichtet wird.
Leider muss ich zugeben, dass ich nicht so der „Community People“ bin und mein Hobby gerne alleine betreibe, auch wenn mir klar ist, dass ich mich wenigstens zum allmonatlichen Spielestammtisch endlich mal blicken lassen muss…

Da wären natürlich meine eigenen Parties, die jeweils zum Ladenjubiläum stattfinden und bei denen Zocken natürlich im Vordergrund steht.
Ein paar Fotos vom schon etwas länger zurückliegenden 2-jährigen könnt ihr hier sehen:

http://www.meinvz.net/Photos/Album/6e033498e5572f5c/a/84610067993b6304/p/1

Ansonsten wird alles rund um Gaming-Veranstaltungen maßgeblich von René Meyer vorangetrieben. Echten Nerds dürfte dieser Name ein Begriff sein, besitzt er doch die weltweit größte Sammlung an Konsolen und (glaube ich) Videospielen. Sein ganzes Haus ist ein einziges Museum, aber er nutzt trotzdem jede Gelegenheit, seine Sammlung auch anderen zugänglich zu machen. Auf jeder der letzten Games Conventions war er mit einigen ausgewählten Stücken in der Retro Ecke vertreten.
Letztes Projekt war die „Lange Nacht der Computerspiele“ der HTWK Leipzig, bei der er selber Redner war und auch wieder einige Schmuckstücke zum Ansehen und Anfassen (der Vectrex ist garantiert seiner) mitbrachte.
Leider war ich wieder nicht zugegen, da mir, wie gesagt, dass „Community Gen“ fehlt. Aber für alle Interessierten, wie sowas aussieht, hier ein paar Fotos:

www.schreibfabrik.de/img/spielenacht2009.htm

Ansonsten entwickelt sich der Leipziger Osten maßgeblich zum Mekka für Digitale Kultur. Im Wächterhaus in der Eisenbahnstraße 109 werden schon seit einem Jahr Veranstaltungen zum Thema digitale Musik, Kunst und digitalem Leben an sich geboten. Alles ein wenig hippie aber immer einen Besuch wert.

www.gal.lery.org/index.php?id=12

Zuletzt wäre noch ein Bekannter zu nennen, der sich als Student der Medienkunst mit digitaler Kunst beschäftigt, Vorträge hält, Ausstellungen eigener Werke organisiert und exzentrische Schnipselbilder aus Retro Spielen bastelt.
Das sieht dann in etwa so aus:

http://www.gal.lery.org/thomas_janitzky/

Ich selber darf auch eines dieser Kunstwerke mein eigen nennen. Falls ihr ebenfalls Interesse daran bekunden solltet, wendet euch einfach an mich, denn ich bin angehalten, die Teile unters Volk zu bringen. 😉

Wäre noch der elitäre Kreis des Videospiele-Stammtischs zu nennen. Dort treffen sich einmal im Monat Videospielinteressierte Händler, Künstler, Entwickler, Autoren, Sammler…
Zu erfahren ist davon nur, wenn man auf der Mailingliste steht und etwa eine Woche vorher Bescheid bekommt, wo denn das Treffen stattfinden wird.
Diesmal sollte ich echt erwägen, hinzugehen, sonst werde ich wohl wieder gelöscht :b

Das war´s erstmal für heute morgen. Hab mir ja echt Arbeit gemacht…

Happy Birthday Game Boy!

Ja, dieser Tage wird der Game Boy 20 Jahre alt. Genauer gesagt, ist sein Geburtstag schon am 21.04. gewesen, aber ich bin bei sowas immer spät dran.
Lustigerweise steigt in diesen Tagen die Nachgfrage nach Game Boys rapide an, auch wenn den potentiellen Käufern gar nicht bewusst ist, dass sie ein Geburtstagskind erwerben. Leider sind mir die Geräte deshalb auch gerade ausgegangen, bis auf ein paar GBASP, die aber irgendwie keiner haben will. Sind wohl nicht kultig und günstig genug.

Es ist jedenfalls Zeit, von meinen eigenen Erfahrungen mit dem kleinen grauen Wunderkasten zu berichten.
Ich habe meinen ersten Game Boy zu einem Geburtstag im Einstelligen oder knapp Zweistelligen Bereich bekommen, so genau weiß ich das gar nicht mehr. Auf jeden Fall hatte ich ihn meiner Mutter zu verdanken. Ich wollte so ein olles Mädchenspielzeug, eine Barbie oder so, haben, aber meine Mutter meinte, ich soll mir lieber was „richtiges“ wünschen, was dann nicht nach kurzer Zeit in der Ecke herumliegt und schlug mir einen Game Boy vor. Wahrscheinlich spekulierte sie darauf, mich immer früh zu Bett zu schicken und selber Tetris zu zocken, aber in dem Alter konnte ich mit Tetris noch nichts anfangen und nötigte sie, mir „Kirby´s Dreamland“ dazuzukaufen, statt das billige Tetris-Paket zu nehmen.
Das fand sie dann nicht mehr lustig, zumal meine Oma auch noch weniger Geld als geplant dazugab und es ein unverhofft teures Geschenk wurde.
Wir hatten damals schon ein Master System, an dem ich schon unzählige Stunden verbracht hatte, aber bei dem kleinen Nintendo Kasten war es irgendwie anders. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich begann, selber für Spiele zu sparen. Sie zu Sammeln. Verpackungen aufzubewahren.
Auf dem Master System habe ich oft nur von Bekannten geliehene Spiele gezockt, die lagen dann in der Gegend rum, man hat seine eigenen auch verliehen…manche habe ich nie wiedergesehen und auch bei uns zuhause treiben sich noch nie zurückgegeben Spiele rum. Aber bei Nintendo war das anders. Ich entwickelte eine Leidenschaft. Das kleine Ding wurde regelmäßig geputzt, überall mit hingenommen, niemand durfte ungefragt ran. Ich begann, mich über Spiele zu informieren, gezielt Titel haben zu wollen.
Mit diesem kleinen Kasten begann meine Liebe zu Videospielen, die über das normale Maß an Zocken hinausgeht.
Mein schlimmstes Erlebnis dieser Zeit war, als ich nach der Schule nach Hause kam und meine Mutter alle meine Originalverpackungen entsorgt hatte, die ich unter dem Bett aufbewahrte. Etwas, dass ich ihr bis heute nicht verziehen habe, zumal mir immer noch einige Verpackungen der damaligen Spiele fehlen.
Fast so schlimm war nur, als sie Jahre später eine alte Ausgabe der Zeitschrift TOTAL! zerschnippelte, um mir daraus einen Gutschein für ein Jahresabo zu basteln. Dieses Weihnachten wird sie wohl auch nie vergessen. Wenn Blicke töten könnten…
Mittlerweile habe ich ja bekanntermaßen meine Leidenschaft zum Beruf gemacht, auch wenn es mir oft schwerfällt, mich von den Spielen im Regal zu trennen und ich am liebsten alles mit nach Hause nehmen würde.
Aber deshalb wird auch jeder Kunde kritisch beäugt, lieber verdiene ich nichts, als meine Schätze in die falschen Hände abzugeben.
Schlechte Einstellung für eine Geschäftsfrau, nicht wahr?
PS: der originalverpackte und nie benutzte NES Controller von gestern ist natürlich in meine private Sammlung gewandert. Mittlerweile habe ich ja, dank Erwachsensein und damit verbundener finanzieller Möglichkeiten fast alle verpassten Konsolen und Spiele nachgeholt.
Nun fehlt mir nur noch die Zeit, alle Spiele, die sich bis zur Decke stapeln, auch zu zocken.

die liebe "Konkurrenz"…

Gestern war ich so einige Wege erledigen (Post, Abendessen einkaufen…) und kam am örtlichen GameStop vorbei (große amerikanische Videospielhandelskette, also quasi ein Fachgeschäft), der praktischereise direkt zwischen Post und Aldi angesiedelt ist.
Ich schnappte mir einen neuen Flyer, reihte mich in die Schlange vor der Post ein und schlug die erste Seite auf. Sofort sprang mir ein neuer DS Titel namens „Rhythm Paradise“ ins Auge und ich beschloss, mich über diesen Titel informieren zu gehen, da ich ein ähnlich klingendes Spiel aus den japanischen Verkaufscharts kannte und schon lange auf einen Deutschland-Release gehofft hatte.
Ich betrat also den GameStop und sah mich ein wenig um. Mir folgten schon verwirrte Blicke seitens der Verkäufer, da ich in der einen Hand eine Modezeitschrift und in der anderen eine H&M Tüte hatte und zudem ein recht erwachsenes Outfit trug (ich umschreib Booties, Cardigan und Goldschmuck einfach mal so).
Ich begab mich also, als momentan einzige Kundin, in Richtung Kasse und fragte den Verkäufer, ob das Spiel schon erhältlich sei. Er konsultierte seinen Computer und informierte mich, dass es am 30. April erscheinen würde. Daraufhin fragte ich ihn, ob das dieses supergeile japanische Spiel sei, oder nur wieder so ein blöder Touch Generation Mist.
Er riet mir, danach zu googeln, worauf ich antwortete, dass ich dies auch tun würde, sobald ich zuhause sei, aber da ich gerade hier war, dachte ich, ich frag mal im Fachgeschäft nach.
Er antwortete mir, sowas wisse er doch nicht und der Flyer sei auch heute erst gekommen.
Hallo?? Führende Kette im Videospielhandel und dann haben die Verkäufer nicht mal einen Plan, was sie verkaufen und was in ihren Flyern drin ist? Man sollte doch meinen, dass öfters Muttis nach Rat fragen und dabei auch an Titeln interessiert sind, die im Flyer aufgeführt sind.
Dabei habe ich letztens sogar gesehen, dass es mittlerweile für GameStop Mitarbeiter ein Schulungsvideo für den Umgang mit weiblicher Kundschaft gibt. Dabei kamen informierte und interessierte Frauen wohl nicht vor…

Jedenfalls habe ich dann zuhause danach gegoogelt und ja, es ist wirklich dieses supergeile japanische Spiel, dass im Original „Rhythm Heaven“ bzw. „Rhythm Tengoku irgendwas“ heißt und ich freue mich schon total darauf, auch wenn es hierzulande in der Touch Generation Reihe verramscht wird. Naja, kostet es wenigsten nur 29€ 😀

Seltenheitswert

Heute geht es mal um die doch sehr unterschiedlichen Preise für Spiele und warum manche was wert sind und andere eben nicht.
Bei den meisten Titeln ist es wohl der Bekanntheits-/Beliebtheitsgrad. Zelda, Mario, Final Fantasy, kann man immer teurer verkaufen, da sie einen großen Käuferkreis ansprechen und sich der Preis nach Angebot/Nachfrage und auch nach der offensichtlichen Qualität und Konkurrenzlosigkeit (wer Mario will, will eben Mario…) regelt.
Bei weniger bekannten Spielen bin ich jedoch auch oftmals überrascht. Ich habe zum Glück einen Radar für wertvolle Spiele, sogar, wenn ich sie noch nie zuvor gesehen habe, allerdings muss ich auch immer realistisch bleiben. Ich weiß genau, für was ich ein Spiel verkaufen kann, da mein Käuferkreis natürlich nicht an den diverser Internetshops heranreicht. Eher unbekannte Spiele haben es daher schwer, einen guten Preis zu erzielen, während GTA Teile nahezu zum Neupreis rausgehen können.
Bei anderen Titeln glaube ich, ist der Wert aufgebauscht. Manchmal gibt es nur einen Anbieter bei Amazon und wenn der einen Wucherpreis verlangt, kann es schnell dazu kommen, dass sich andere Händler daran orientieren und schwupps ist das Spiel überall viel teurer, als es eigentlich wert ist.
Das ist besonders auf Flohmärkten ärgerlich, wenn man ein interessantes Spiel entdeckt, dass jedoch in einem furchtbaren Zustand ist und der Händler dann argumentiert, dass der Preis bei Amazon der selbe sei und deshalb gerechtfertigt.
Gerade auf Flohmärkten beobachte ich oft Preiswucher, weil es den Händlern halt nur um Gewinn geht. Wenn selbst ein einfaches SNES Fußballspiel 10€ kostet, muss etwas schieflaufen.
Meine Preise sind immer an den jeweiligen Zustand des Spiels und seine Vollständigkeit angepasst. Gerade bei wertvollen Spielen kommen mir manchmal die Tränen, wenn ich sie nur unvollständig und schlecht erhalten reinbekommen. Aber dann geht halt auch ein Final Fantasy für ´nen Fünfer wieder raus, wenn der Zustand keinen höheren Preis rechtfertigt.
Mittlerweile habe ich ein richtiges Rettungspaket im Lager, wo ich überschüssige Anleitungen, Verpackungen und schöne Cases aufbewahre, um im Notfall ein Spiel aufzuhübschen. Gerade bei Pappverpackungen frage ich jeden Käufer, ob er mit oder ohne Verpackung haben möchte (ohne dann entsprechend günstiger) und bekomme meist die Antwort, dass die Verpackung eh nur im Müll landen würde. Die werden dann hinten gesammelt und wenn ich das Spiel wieder da habe, neu bestückt.
Ein Sammler wird mir den Mehraufwand immer danken.
Bei anderen Titeln gibt es einen generellen Seltenheitswert, da sie seinerzeit nur wenig über die Ladentheke gegangen sind (obwohl Topspiele) und deshalb nicht so viele im Umlauf sind.
Und dann gibt es die Genretypischen Unterschiede.
Sportspiele sind generell weniger wert, da sie von Aktualität leben, regelmäßig aktualisiert und verbessert werden und dementsprechen schnell „altern“ und in Ramschkisten landen.
Actionspielen geht es ebenso. Außerdem gibt es sie zahlreich und für den Laien ist gute von schlechter Qualität kaum zu unterscheiden, weshalb er nicht einsieht, mehr als nötig zu bezahlen.
Rollenspiele dagegen sind oft aufwändiger produziert, haben eine relativ kleine Fangemeinde und oft muss man jahrelang auf einen neuen Teil warten.
Durch ihre Spielmechanik sind sie auch relativ zeitlos. Ein „Chrono Trigger“ kann heute noch genauso begeistern, wie vor 14 Jahren.
Auch bei Beat em`ups und Shootern ist es ähnlich.
Der Käuferkreis ist hier zwar kleiner, jedoch ist er auch besser informiert, was die Qualität der Spiele angeht und auch bereit, für ein besseres Spiel mehr zu zahlen.
Generell ist es so, je weniger Alternativen es gibt, desto eher kann man einen Titel teuer verkaufen.

Beispiel „Metal Gear Solid“
* Auf der PS2 ein Standartspiel, dass es in 1000 Variationen gibt, inklusive Nachahmern und Titeln mit ähnlicher Qualität, daher in jedem Laden in der Ramschkiste für unter ´nem Zehner zu finden.
* Auf dem Game Cube dagegen gibt es nur einen Metal Gear Solid Titel, der ist auch noch gut und es gibt Stealth-Action mäßig kaum Alternativen.
Dazu kommt, dass der Cube keine „Erwachsenenkonsole“ war, sich solche Titel also spärlich verkauft haben, also, nicht in jedem Laden zu finden und dementsprechend teuer.

Gerade merke ich, dass mein kleiner Essay mehr Frage aufwirft, als er beantwortet :??:
Generell ist es wohl vor allem eine Gefühlssache. Man muss natürlich grundinformiert sein. Das verlange ich auch von meinen Kunden. Wer sagt, ich will Action, aber billig, kriegt auch genau das. Wer sagt, ich will Zelda, kriegt genau das. Wer aber argumentiert, dass woanders N64 Spiele 5€ kosten, man dann sagt, er solle doch dahin gehen und dann zurückkommt, ja, aber da gibt es das Spiel nicht (Bsp. bezieht sich hier auf „Mario Party“ und ja, ich habe auch etwa 20 andere N64 Titel für 5€ da), ist bei mir falsch. Ich habe für alle Ansprüche und jeden Geldbeutel das richtige Spiel da, aber man kann eben nicht mehr wollen, als man geben will.
Ich vergleiche oft Preise, bestimme dazu Zustände, Bekanntheitsgrad, Zielgruppe und ermittele dann dazu den Preis, zu dem ich sicher bin, einen glücklichen Käufer zu finden. Und wenn der dann kommt und ich seine Begeisterung sehe, habe ich mein Ziel erreicht.

PS: Metal Gear Solid Twin Snakes im nahezu Neuzustand kostet bei mir 29€ und ich freue mich schon auf den Käufer.

Indiziert!

Heute mal ein Beitrag zum Thema Indizierungen.
Gestern habe ich mal wieder ein paar indizierte PS1 Spiele reinbekommen und diese schweren Herzens in die Kiste unter der Ladentheke gelegt.
Fast alle dieser Spiele habe ich schon gespielt oder zumindest zugesehen und bei den wenigsten kann ich die Beweggründe, die zu einer Indizierung oder sogar Beschlagnahmung führen, nachvollziehen. Allein die Tatsache, dass ich als erwachsener(!) Mensch nicht selbst entscheiden darf, was ich mir zumuten kann, und was nicht, ist mir unverständlich.
Hey, irgendwer hat diese Spiele programmiert und dem scheint es auch noch ganz gut zu gehen.
Für mich hat es natürlich Vorteile: Diese Art Spiele ist in Deutschland nicht leicht erhältlich, was den Wert beträchtlich steigert und allein die Tatsache, dass sie in einer separaten Kiste aufbewahrt werden, weckt in vielen das Bedürfniss, sie zu besitzen (ehrlich, manchmal tu ich da auch ganz „normale“ Spiele rein und die verkaufen sich plötzlich viel besser, als vorher im Regal…hehe…)
Das Thema Gewalt in Videospielen ist natürlich durchaus ernst zu nehmen,
aber irgendwelche Folgerungen daraus abzuleiten, wie es momentan wieder geschieht, ist doch eine etwas zu einfache Lösung, wie der gestrige Amoklauf an einer Schule wieder bewiesen hat. Der Täter hat nämlich, wer hätte es gedacht, „Counterstrike“ gespielt und sein Spielekonsum hätte sich in letzter Zeit vervielfacht, hieß es heute morgen aus den Medien.
Es gibt zu dem Thema natürlich Thesen und Gegenthesen. Die einen behaupten, der Konsum gewaltverherrlichender Spiele führe zu erhöhter Aggressionsbereitschaft und genereller Abstumpfung, die anderen meinen, diese Art Spiele diene eher dem Abbau von Frust und Agressionen, die sonst in der „wirklichen“ Welt ausgelebt werden würden.
Ich tendiere ja persönlich zu letzterem, aber letztendlich ist die generelle Annahme, irgendwelche Medien wären schuld an einem gewissen Verhalten, doch zu einfach.
Soziales Umfeld, allgemeiner Zustand, Familie sind doch wohl eher Faktoren, die eine Rolle spielen.
Aber was höre ich heute morgen? Computerspiele warn´s!
Ich als Händler achte sehr darauf, dass Kinder nicht die „falschen“ Spiele in die Hände bekommen, doch leider stoße ich bei den Eltern meist auf taube Ohren und kriege nur Argumente wie: „Dann spielen sie es halt bei ihren Freunden“, oder „Die wollen das eben spielen und nicht so einen Kinderkram“ zu hören, was mich manchmal echt schockiert.
Dass die Branche für die Medieninkompetenz der Eltern verantwortlich gemacht wird, ist ja schon länger ein Streitthema.
„Aufklärungsmaßnahmen“, wie die neuen USK Logos sind undurchdacht und haben nicht die gewünschte Wirkung.
Die Spielergemeinde braucht ein größeres Forum und kompetente Vertreter, die Aufklären und Erklären.
Damit Spiele endlich auch über die Casual Sparte hinaus von der breiten Bevölkerung akzeptiert werden, mit all ihren Facetten und Genres.
Wie hat die Filmbranche das geschafft? Vielleicht sollte man dort Ansatzpunkte suchen?

Was ich eigentlich schreiben wollte, habe ich mittlerweile vergessen, da ich mich hier so in Rage getippt habe. Verzeiht es mir.