So, wie versprochen habe ich mich zur Games Convention Online gequält.
So richtig Lust hatte ich ja nie und als dann auch noch die einzigen Online Gamer der Gruppe abgesagt haben gab es eigentlich auch keinen Grund mehr, da mich selber das Thema Online Games ja nun mal gar nicht interessiert.
Aber, versprochen ist versprochen.
Meine Erwartungen wurden leider mehr als erfüllt. Ich war am Sonntag da, wo es ja eigentlich immer etwas leerer ist und die Stände schon in Aufbruchstimmung, aber so leer habe ich die Messehallen noch nie gesehen.
Es waren generell nur 2 Hallen ausgelastet, davon eine mit verschiedensten Ständen, die andere lediglich mich Zusatzangeboten von Funsport bis Futtern.
Man muss den Betreibern eigentlich gratulieren, was sie hier auf die Beine gestellt haben, gab es doch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Animekino, Cosplay und Nachwuchsbands, die den ganzen Tag Konzerte gaben.
Doch ist dies leider nicht das, weswegen ich zu einer Online Messe gehe. Am vollsten waren nur die E-Sports Areale, in denen zahlreiche Computer standen und die geneigten Zocker genau das taten, was sie sonst auch zuhause tun: online zocken.
Einige Stände konnten zumindest noch kurzfristig für Andrang sorgen, indem die obligatorischen Gooddies unters Volk gebracht wurden, ansonsten hatten die Moderatoren jedoch echt Mühe, interessierte Kundschaft anzulocken.
Dabei war an den Ständen selber nichts zu meckern, kreativ und bunt wie immer.
Am interessantesten fand ich noch die Handyaustellung des Handymuseums, auch wenn dem etwas mehr Chronologie gutgetan hätte und die Ausstellung des Computerspielemuseums Berlin „Von Pong zu Ping“, in der die Entwicklung des Online Gaming verdeutlicht wurde. Und was haben wir gelernt? Das Odyssee war nicht onlinefähig…tztztz
Den Rest des doch sehr kurzen Tages verbrachten wir dann an der Strandbar, die zugegeben in den letzten Jahren auch größer war und dösten auf einem der freien(!) Betten, Biertrinkend, Stullenfutternd und Beachvolleyball schauend.
Am enttäuschendsten war, dass halt auch das ganze Drumherum mit nach Köln gezogen zu sein scheint. Kein Coke Zero vor der Messe, keine Müllermädchen, keine Family Area inklusive Mädchenschminkbus, also all die Sachen, die eigentlich nie direkt zu GC gehörten. Oder wo waren die Zeitschriftenstände, an denen man sich immer kostenloses Lesefutter holen konnte. Erzählt mir nicht, es gäbe keine Online Magazine. Nichtmal die Gee hat sich herbequemt.
Von der Messe selber bin ich also gar nicht so enttäuscht, eher von den Ausstellern, die gar nicht schnell genug nach Köln umziehen konnten, obwohl ihr Repertoire auch perfekt zu diesem Konzept gepasst hätte.
Ansonsten war die Messe nämlich wie immer, nur, dass die „gute“ Halle gefehlt hat, in der die Großen ihre Show abgezogen haben.
Ich wünsche der Messe mit ihrem neuen Konzept alles Gute und hoffe, sie geben nicht auf, sondern schaffen es, sich im nächsten Jahr wieder zu etablieren und zu (fast) alter Größe anzuwachsen.
In den Presseberichten zu CGO klang das weit optimistischer… Schade. Aber so wie die Betreiber es geschildert haben, werden sie im nächsten Jahr wieder ein Onlinemessen machen. Ich hoffe nur, dass das Drumherum dann wieder etwas mehr wird – auch wenn die unloyale Art der Aussteller nicht viel Hoffnung lässt.