Wenn einer eine Reise tut… Teil 1

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, waren wir letzte Woche unterwegs.
Es zog uns ins schöne Hamburg und neben einigen Verpflichtungen, schauten wir uns natürlich auch die örtliche Videospielladen-Szene an.
Da wir wenig Lust hatten, uns durch kleinere A&Vs zu wühlen und auch nicht auf’s Einkaufen aus waren, haben wir uns nur die großen Traditionsunternehmen vorgenommen, wobei wir leider ComIllusion auslassen mussten, da der Laden immer noch umgebaut wird und Robin, einer der Betreiber und Bekannter von uns, leider nicht in der Stadt war. Schade, die größte PC-BigBox Auswahl (wahrscheinlich) der Welt, hätten wir uns zu gerne angesehen. Beim nächsten Mal dann hoffentlich.

Dafür haben wir dem Frank im 2nd-Reality einen Besuch abgestattet. Der Laden war für Ortsunkundige etwas schwer zu finden und so machten wir einen langen Spaziergang durch’s Viertel, vorbei an Sportplätzen und Eichhörnchen, bevor wir an dem etwas unscheinbaren, in Wohnhäuser eingebetteten Lädchen angelangten.
Drinnen war es zuerst sehr schummrig, aber die Augen gewöhnten sich schnell an die Dämmerung und offenbarten deckenhohe Regale voller Videospiele und Konsolen und einen freundlich grüßenden Mann dazwischen. Wir grüßten zurück und verzogen uns erstmal in den hinteren Teil des Ladens, um uns ungestört einen Eindruck zu verschaffen. Hier gab es vor allem neuere Stücke der PS3 und 360 Ära, bei denen die Preise ungewöhnlich hoch ausfielen, allerdings schien es sich um Neuware zu handeln, die aus Sicherheitsgründen durch ausgepackte Ansichtsexemplare ausgestellt war. Hoffen wir zumindest, denn Preise um die 20€ für gebrauchte Standartspiele wäre doch etwas viel. Dazwischen gab es immer wieder Vitrinen mit wild gestapelten Spezialitäten von Game & Watch, über Merchandise, bis hin zu Inhalten von Special Editions oder Figuren. Das Auge konnte gar nicht alles erfassen, das Gehirn nicht alles verarbeiten. Unter der Decke stapelten sich originalverpackte Konsolen von NES bis PS1, dazu Zubehör und Dekoobjekte. Wir stöberten ein wenig herum und begaben uns dann auf einen Schwatz zu Frank an den Tresen.
Es laufe wohl gut, aber es sei immer schwieriger, an „die alten Sachen“ ranzukommen, gab er zu bedenken.
Im vordereren Teil gab es hauptsächlich aktuelle Ware, wobei der Fokus deutlich auf der PS4 lag und hierbei bei Spielen jenseits des Mainstreams. Man liest zwar immer, dass die großen Titel bei ihm gerne gekauft und vor allem vorbestellt werden, in den Regalen fanden sich aber eher Importe und Indie Titel, wie WonderBoy oder die Zero Dilemma Collection. Cooles Zeug also und Grund genug, den Laden auch als moderner Zocker im Auge zu behalten. Daneben auch hier etliche Vitrinen, diese diesmal aber mit allerhand Retrostuff gefüllt. Wir erblickten etliche NES Spiele, sowohl lose, als auch OVP, dazu stapelweise SNES, N64 und SEGA Games, ebenfalls OVP. Leider war alles recht unübersichtlich gestapelt und hinter Glas und da wir nicht auf Kaufen aus waren, wollten wir auch nicht alles rausholen lassen. Also lässt sich leider zu den Preisen nichts sagen, da nirgends welche erkennbar waren. Auch sämtliche anderen Spiele, ob gebraucht, oder neu, waren zu großen Haufen hinter Glas gestapelt, was leider nicht stöbergeeignet war. Ich guckte kurz die DS Spiele durch, da ich gerade mal wieder Lust habe, diesen Zweig meiner Sammlung zu vergrößern und sah auch einige Schmankerl, wie US Dragon Quest oder Final Fantasy, aber die befinden sich alle bereits zuhause im Regal. Generell war es schade, dass so viel hinter Glas, oder sogar, wie im Falle der Xbox und Game Cube Spiele, versteckt hinter Aufstellern aufbewahrt wurde. Ich verstehe natürlich den Sinn dahinter, ihr wisst selber, wie pissig ich reagieren kann, wenn wieder der zehnte am Tag grundlos eine Packung öffnet, nur, „um mal zu gucken“ und bei Neuware zählt nunmal der Sicherheitsaspekt, wenn nunmal kein Exemplar zu Ansichtszwecken ausgepackt werden soll, aber es erzeugt natürlich eine gewisse Hemmschwelle, extra nach den Spielen fragen zu müssen, vor allem, wenn man heute vielleicht nur gucken und nicht kaufen möchte. Apropos fragen, wir entdeckten nirgends lose Module, wie uns später auffiel, abgesehen von den NES Modulen in den Vitrinen, wahrscheinlich muss man nach denen auch gezielt fragen.
Wie ihr merkt, können wir leider wenig zu den Preisen sagen. Wir konnten auf den ersten Blick keine erkennen, auch schien es in den Vitrinenhaufen keine Sortierung zu geben, nach denen man sich richten könnte, lediglich die als Ausstellungsexeplar in den Regalen befindliche Neuware war bepreist und das vollkommen OK, besonders, da es, wie schon erwähnt, viele außergewöhnliche Stücke gab. Apropos außergewöhnliche Stücke: Da hier Neuware angeboten wird und natürlich nicht immer alles sofort verkauft wird, lohnt sich besonders ein Blick für Special Edition Sammler. Davon ließen sich für diverse Konsolen einige erspähen, vor allem im Tresenbereich. Auch Vita Besitzer werden hier definitiv glücklich: große Auswahl und auch hier etliche, nicht überall erhältliche Schmankerl.
Ihr merkt schon, Zeit sollte man mitbringen, die wird einem auch vor Ort mit einem Kaffee versüßt, und man sollte sich vorher über die Öffnungszeiten informieren, denn die sind wie bei uns: wechselhaft. Wir waren gegen 13 Uhr da und wussten, dass 14 Uhr Mittagspause ist, allerdings waren wir in der halben Stunde unseres Besuchs auch die einzigen Kunden und Frank gab zu erkennen, dass in dieser Zeit wohl selten was los sei und er eigentlich gar nicht öffnen müsse, aber was solle er denn Zuhause?!
Hm…da würde mir einiges einfallen, aber hey, wenn man seine Arbeit liebt, und das tue ich ja auch, ist man auch in ruhigeren Zeiten gerne vor Ort. Trotzdem schadet vorher ein Blick auf die Seite nicht, nicht, dass ihr nach eurem ausgiebigen Spaziergang vor verschlossener Tür steht 😀

Das war Teil 1 unseres Berichts. Freut euch auf einen weiteren Veteranen der Spieleladenszene morgen, oder lieber nicht. Ihr werdet sehen…äh…lesen.

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