Sicher habt ihr euch schon oft gefragt, wie wir an die ganzen Spiele rankommen (ihr habt ja sonst nichts zu tun 😉 )und ich kann euch versichern, dass das harte Arbeit ist.
Methode 1: Abwarten und Teetrinken
Die meisten Spiele kommen natürlich zu uns in den Laden. Dabei hilft uns unser hoher Bekanntheitsgrad natürlich sehr weiter. Die Leute wissen halt mittlerweile, was wir ankaufen und dass sie ihre „alten Spiele“ nicht wegwerfen müssen. Trotzdem kommt mit dieser Methode vorangig aktuellere Konsolenkost herein, ausgefallenere Systeme oder ältere Ware ist rar, die meisten bringen halt ihre ausgezockten Games vorbei.
Methode 2: Schwing die Hufe
Mein Kollege ist regelmäßiger Besucher in „normalen“ A&Vs, in denen die Verkäufer meist froh sind, das „alte Zeug“ endlich loszuwerden. Manchmal muss man nachbohren und gezielt fragen, bevor sie irgendwo im hinteren Teil des Ladens in einer Ecke noch eine Kiste mit ein paar Modulen finden, aber bei vielen ist er auch schon bekannt und die nehmen dementsprechend auch noch „das alte Zeug“ an.
Methode 3: Such und find
In unregelmäßigen Abständen sind wir auch auf Flohmärkten unterwegs. Teils selber als Verkäufer, was dieses Jahr leider noch nicht geklappt hat, teils nur als Besucher. Hier muss man natürlich einen guten Blick haben, viel Zeit haben wir selten, also wird in sekundenschnelle jeder Stand nach möglichen versteckten Schätzen gescannt.
Um die wenigen Händler machen wir oft einen Bogen, kaufen die doch selber bei uns ein und haben eher Standartware, die sich gut verkaufen lässt, denn echte Raritäten.
Leider gibt es aber immer weniger Videospiele auf den örtlichen Flohmärkten zu finden, da sowohl Händler, als auch Privatpersonen keinen finanziellen Nutzen mehr darin sehen und vieles nach mehrmaligem Mitschleppen einfach „aussortiert“ haben. Aber das eine oder andere Stück ist nach langem Suchen immer zu finden.
Methode 4: und nun das Ganze nochmal digital
Darüber hinaus sind wir in lokalen Anzeigenmärkten im Internet unterwegs.
Schalten Anzeigen, dass wir Spiele aufkaufen, aber suchen auch gezielt nach Angeboten und größeren Sammlungen, möglichst direkt hier in der Gegend, wenn es sich nicht anders machen lässt, aber auch mal überregional. Hierbei ist vorallem Geduld und ein stabiles Nervenkostüm gefragt, denn leider sind diese Märkte gespickt mit schwarzen Schafen, unseriösen Angeboten und vielen unzuverlässigen Leuten. Da können schonmal eine Woche lang Mails hin und her gehen, bis man merkt, dass man sich doch nicht einig wird, außerdem muss man immer kompromissbereit sein und auch mal „alles“ nehmen um den Preis zu drücken. Aussortiert wird später. Das Risiko bei Privatverkäufen im Internet ist natürlich auch sehr hoch. Selbst, wenn ich ein Paket erhalte, kann ich erst nach Bezahlung den Inhalt prüfen, wenn nur Steine drin sind, habe ich Pech gehabt. (Zum Glück noch nicht passiert, aber man ist ja vorsichtig)
Methode 5: Kleinvieh macht auch Mist
Am aufwendigsten ist die Spielebeschaffung auf Tauschbörsen. Hierzu schicken wir andere Artikel aus unserem Sortiment weg, um sie gegen lukrativere zu tauschen. Dieser Prozess ist langwierig, mitunter teuer und in den meisten Fällen kommen damit auch nur 2-3 Spiele pro Woche zusammen. Dafür kann man auch dort echte Raritäten entdecken, wenn man viel sucht, Geduld hat und natürlich die obligatorische Portion Glück!
Auch Kundenwünsche, die eher gängige Spiele betreffen, die wir nur gerade nicht vorrätig haben, können so meist erfüllt werden.
Was wir nicht tun: Ebay, Amazon oder andere Handelsplattformen nutzen. Auch nicht für andere! Wer etwas davon haben will, muss leider selber ran, das ist günstiger und schneller.
Mitunter ist die Spielebeschaffung also durchaus problematisch und mit viel Arbeit verbunden. Viele denken ja immer, wir sitzen hier nur rum und warten, dann stellen wir es ins Regal und warten wieder.
So einfach funktioniert es (zum Glück) nicht, sonst wären meine Regal nicht so gut gefüllt und unser Erfolg und die positiven Resonanzen der Kunden geben uns die Bestätigung, dass wir alles richtig machen und uns nur noch mehr bemühen, ihre Wünsche zu erfüllen.
Schon interessant… habe mir da nie so die Gedanken drüber gemacht. Ich spiele momentan mit dem Gedanken meine SNES Sammlung erneut auszubauen. Früher hatten wir unglaublich viele Spiele. Als ich den SNES dann von meinen Eltern abholen wollte waren nur noch ca. 5-10 Spiele auffindbar. Darunter auch „Die Schlümpfe“ und „Asterix und Obelix“. Wo der Rest hin verschwunden ist (müssen so um die 50 gewesen seien) weiß keiner. Dabei würde ich gerne mal wieder Mario Paint ausprobieren. Da hab ich so viel Zeit dran verschwendet (ich hatte das sogar 2 mal weil die Maus kaputt gegangen ist).
Bei uns um die Ecke ist auch ein Retro Spiele Laden, die sind aber hin und wieder recht unfreundlich dafür haben sie einen Virtual Boy im Schaufenster liegen, der wird aber nicht verkauft.
Andererseits gebe ich eh zuviel Geld für Spiele aus… ich werde wohle erst mal die neuen durchspielen und mich dann um die alten kümmern.
Ich klau das Zeug immer aus’m Laden. 😉
Unfreundlich bin ich auch manchmal. Sind halt alles meine Schätze und wer denen nicht mit dem gebührenden Respekt entgegen kommt, kriegt meinen Zorn zu spüren.
Mario Paint inkl. Maus hätte ich übrigens da.
Verständlich, da ja nur ein Gamer den ideellen Wert eines Videospiels kennt. Geht mir genauso, wenn Leute meinen Spiel X oder Y sind Grütze, ohne es je gespielt zu haben. ^^
Sowas mach ich ja nicht. Wer mich kennt weiß das ich mich von einem noch so schlechtem Spiel begeistern lassen kann. Aber es gibt halt Leute die einfach aus Prinzip unfreundlich sind. Versendet ihr eigentlich auch Spiele? Leipzig ist ein bisschen weit weg… andererseits gibt es hier ähnlich Läden vor Ort. Ich müsste da halt nur mal hingehen.
Versenden tue ich nur in Ausnahmefällen.
Aber du solltest dringend mal die Läden in deiner Umgebung besuchen, sage ich jetzt mal aus Solidarität. Die hatten bestimmt nur einen schlechten Tag und videospielbegeisterten Mädchen stehe nichtmal ich vorurteilsfrei gegenüber, so dass es schonmal passieren kann, dass man etwas herablassend wirkt. Traurig, aber wahr.
Muss ich jedes Mal wieder erleben, wenn ich mich doch mal in den örtlichen GameStop wage.