Dies ist das Motto, unter welches wir die diesjährige, 3. Leipziger RETRO Games Night gestellt haben.
Doch vorher gilt es, sich ein wenig Gedanken über das Thema zu machen.
In den letzten Jahren sind heftige Debatten enbrannt, ob man Videospiele in den hohen Rang der modernen Kunstformen aufnehmen darf, wie Musik oder Filme oder ob sie weiter ihr kleines Nischendasein als eigenwilliges Hobby fristen sollen.
Was definiert Kunst im allgemeinen und wie definiert jeder Kunst für sich selber?
Wenn Filme oder Musik der Kunst angehören, sollte der bloße Prozess des Schaffens ausreichend sein, trotzdem wird nicht jedes Filmgenre und jede Musikrichtung als Kunst wahrgenommen, sondern immernoch muss man sich für bestimmte Vorlieben schämen oder gilt mit anderen als besonders gewandt oder gebildet.
Was also muss ein Spiel besitzen, um einen künstlerischen Aspekt aufzuweisen?
Wenn es nur um bestimmte Darstellungsformen, Storytelling oder die Musik geht, befinden wir uns schon wieder in den anderen Kunstformen, Videospiele bilden aber quasi eine Mischform und sollten als Ganzes betrachtet werden. Wird ein 08/15-Shooter zur Kunst, wenn im Hintergrund klassische Musik läuft? Wird ein Puzzlespiel zur Kunst, wenn es mit einer starken Storyline und einem abstrakten Setting verknüpft wird?
Grundsätzlich ja, da Kunst immer auch darin besteht, uns zu bewegen, etwas fühlen zu lassen, genauer hinzusehen, über das Erlebte nachzudenken.
Was muss ein Spiel in uns auslösen, damit wir es als kunstvoll ansehen, damit es sich von dem Einheitsbrei abhebt, damit man davon schwärmen und sich darin verlieren kann?
Diese Fragen gilt es zu klären und da diese zumeist nur subjektiv zu betrachten sind, überlasse ich es euch, mir Vorschläge für Spiele zu unterbreiten, die genau diese Kriterien erfüllen und dabei auch noch möglichst retro sind, denn ich weiß, dass im neueren Sektor jede Menge Spiele der Kategorie „besonders“ zu finden sind, besonders im Indie- und Download-Sektor. Aber was hat euch früher so richtig bewegt, war anders als die anderen Spiele und sorgt auch heute noch für erstaunte Gesichter? Genau diese Spiele suche ich für die 3. Leipziger RETRO Games Night, also macht Vorschläge, diskutiert und sagt eure Meinung. Hier im Blog oder direkt bei mir im Laden. Wir sind gespannt!
Damit wäre dann das Thema „Kunst im Spiel“ abgehakt. Bliebe noch „Spiele in der Kunst“.
Auch hierzu nehmen wir gerne Vorschläge entgegen, allerdings steht das Grundkonzept schon, da wir bereits den NeonInvader ( http://neoninvader.tumblr.com/ )ins Boot geholt haben, der uns eine exquisite Auswahl seiner Arbeiten präsentieren wird, sowohl im Bereich Konsolenmodding, als auch im Bereich Bildende Künste basierend auf Games. Darüber hinaus sind wir aber auch an anderen Bereichen interessiert, in denen Videospiele in die Kunst einfließen, sei es gestalterisch, musikalisch oder technisch. Bringt euch gerne ein.
Das war’s erstmal, mehr zu Termin, der Location und der Veranstaltung generell folgen zeitnah.
Witzig ist, das meine Kunstjahresarbeit in der 10. Klasse sich um das Thema, „Sind Videospielprogrammierer Künstler?“ drehte :).
Zum Thema:
Ob ein Spiel für mich Kunst ist, kann ich so pauschal kaum sagen, weil ich da so bewusst nicht darüber nachdenke. Rückblickend allerdings gibt es schon Spiele, oder Szenen in Spielen die ich als kunstvoll bezeichnen würde.
Bsp. hierfür sind:
– das Spiel „Interstate 76“
– Ende von „Shadow of the Colosus“
– Ende von „Fahrenheit“ (nicht die Sexszene ;))
Damit ein Spiel bei mir in den Olymp der Highlights 😀 aufgenommen wird, muss eigentlich nur ein Fakt vorhanden sein. Das Spiel muss mich, wenn auch nur für einen Augenblick, komplett alles andere vergessen lassen und mich in Story oder Präsentation eintauchen lassen.
Bei älteren Spielen ist dies natürlich hardwarebedingt um einiges schwieriger, allerdings gibt es auch hier (wenn auch durch verklärte Wahrnehmung verstärkt) positive Bsp.:
– Another World (packende und stylische Inszenierung)
– Starwing
-> anfängliche Alarmszene vor der ersten Mission, als ich die zum ersten Mal sah, blieb mir Sprichwörtlich die Kinnlade unten und ich musste unweigerlich an die tollen Serien wie Galaxy Rangers oder Saber Rider denken
Was mich auch begeistert sind die sogenannten Bullet-Hell-Shooter, weil es schon Kunst ist da halbwegs ohne Lebensverlust durchzukommen ;), nein aber die zig Algorithmen die allein für die Kugelformationen programmiert werden mussten ist schon der Hit.