Vorsicht, Kunde!

Was ist, wenn ein Mittzwanziger-Pärchen samt Kinderwagen mit Doppelauslastung, sie zahnlos, er von einem Geruch umgeben, den zu beschreiben mir die Worte fehlen mal eben 150€ für ein Netbook ausgibt? Richtig, KINDERGELDZEIT!! Und sich dann noch aufregen, dass „sie“ nicht schneller waren und ihr Wunschgerät schon weg war, dass sie letzte Woche im Schaufenster auserkoren hatten. Dass Vater Staat sich aber auch nicht ein bisschen beeilen kann mit dem Geldgeben.

Auch schön:

Kunde: Kauft ihr so ein Kinderauto von Cars?
B.: Nein.
Kunde: Das ist erst eine Woche alt und war teuer.
B.: Warum wollen Sie es denn loswerden?
Kunde: Das habe ich dem Kind meiner Frau zu Ostern geschenkt, aber wir haben uns jetzt getrennt. Es ist ihr Kind.

B. verwies ihn dann an den Kinder-A&V am Ende der Straße, machte ihm aber wenig Hoffnung, das Teil zu einem realistischen Preis loszuwerden. Aber warum nochmal darf das Kind sein vor knapp einer Woche erhaltenes Geschenk nicht behalten, weil seine Eltern sich jetzt trennen?

14 Gedanken zu „Vorsicht, Kunde!“

  1. achtung! es ist nicht die masse, die das kindergeld zweckentfremdet.

    persönlich bin ich ja in diesem bereich mehr für sach- als geldleistungen. lieber kostenlose kita-plätze oder kostenloses mittagessen, als kohle an die eltern.

    aber macht man das, gehen sie auf die barikaden.

    1. Sie HABEN ein Netbook gekauft, nur halt ein anderes, als das ursprünglich auserkorene.
      Und ja, wenn jemand mit Geld kommt und es hier ausgeben will, verkaufen wir ihm auch was. Kundschaft kann man sich nicht immer aussuchen und auch ich muss meine Rechnungen bezahlen.
      Dass sich merkwürdige Gestalten um den 1. und 15. des Monats häufen lässt sich leider nicht ändern und ist in unserer Monatsplanung mit einberechnet.
      Trotzdem darf man natürlich nicht pauschalisieren, deswegen greife ich auch lieber Einzelbegebenheiten auf, als generelle Verhaltensweisen zu stigmatisieren.

  2. verstehe das jetzt bitte nicht falsch, aber es hat immer etwas geheucheltes, wenn ich mich einerseits hinstelle und kritisiere, dass sie das kindergeld für sich ausgeben. andrerseits aber genau dieses geld nehmen würde, wenn man was verkaufen kann.

    also entweder ist es mir egal, woher das geld stammt und es geht mir ums geschäft. oder aber ich nehme es nicht an.

    aber das geld nehmen und sich dann beschweren dass sie es nicht für das kind ausgegeben haben, ist meiner meinung nach nicht in ordnung. ^^

    1. Also um´s Karma?! (;
      Naja, dein Ansatz ist schon auch nachvollziehbar und auch richtig. Als Ladeninhaber willste natürlich auch deine Miete zahlen. Is eigentlich der Klassiker, dieses Dilemma.
      Hoffentlich dürfen wir weiter so Geschichten lesen, ich find´s nämlich (leider) auch lustig. Ich hab andere Karmabaustellen!

      1. Kommentare ändern kann hier nur ich. Muhahaha.

        Ich bin natürlich hier in meinem kleinen Laden viel näher dran an der Kundschaft, als es in einem Großkonzern der Fall wäre. Aber im Grunde ist jeder für sich selbst verantwortlich und nur, weil ich ihnen nichts verkaufen würde, hieße das ja nicht, dass das Geld automatisch den Kindern zukommen würde.
        Und stellt euch mal vor, ich würde derartige Menschen wirklich mit ihren Verhaltensweisen konfrontieren. Möchtet ihr im H&M gefragt werden, ob ihr euch das T-Shirt wirklich leisten könnt?

    1. Könnte ja demnächst eine Rubrik einführen, in der ich berichte, wie wir uns als Händler, oder gerne auch mal als Kunden anderer Geschäfte, total daneben benommen haben. Ach Mist, soll ja alles anonym sein 🙂
      Ich wollte hier auch gar keine Diskussion über unser Sozialsystem oder moralische Fragwürdigkeiten lostreten. Ändern kann ich die Menschen nicht und darüber zu schreiben schafft meinem Kopf auch eine gewisse Erleichterung. Dann grübelt man nicht soviel.

Schreibe einen Kommentar zu wuddy aus Borna Antworten abbrechen